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(Vorläufiger) Saison-Höhepunkt

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Tegernsee-Marathon

Alles, was in den letzten fünf Monaten sowohl auf dem Bike als auch an der Technik passiert ist, jeder Höhenmeter und jeder Kilometer, den ich seit der ersten Fahrt dieser Saison am 17. Februar gefahren bin, diente der Vorbereitung dieses Tages - dem Tegernsee-Marathon 2007. Wie schon im letzten Jahr habe ich mich auch dieses Jahr unheimlich auf diesen Marathon gefreut. Dieses Mal habe ich mich allerdings einer neuen Herausforderung konfrontiert gesehen. Dieses Jahr galt es - anders als 2006 auf der A-Strecke - nicht, auf einer garantiert zu bewältigenden Strecke eine bereits gefahrene Zeit zu toppen, sondern auf der für dieses Jahr modifizierten C-Strecke eine bis dato noch nie gefahrene Höhenmeterzahl zu bewältigen. Dies sollte mich deutlich über meine Leistungsgrenze hinaus führen. Darauf jedenfalls war mein dieses Jahr glücklicher Weise gut realisierbares Training ausgerichtet.

Der Marathon hat dieses Jahr bei nicht ganz so gutem Wetter aber Trockenheit und gelegentlicher Sonne stattgefunden. Die Temperaturen waren (zumindest morgens am Start) aber höher als noch 2006. Dies mag auch dran gelegen haben, dass die Organisatoren uns heuer eine Stunde später, also um 9 Uhr starten ließen. Das war glücklicher Weise auch meiner Performance zuträglich. Schließlich ist mein alternder Studentenkörper das Aufstehen zu so früher Stunde nicht gewohnt. Interessant, dass es zu dieser Zeit überhaupt schon hell ist ;-). Eigentlich musste ich mich und mein super Carbon-Racebike im Wesentlichen nur über drei Berge schicken. Die sollten es allerdings in sich haben. Jeder dieser Berge hat über 500hm für uns C-Streckler bereit gehalten. Für einen Flachland-Tiroler wie mich hieß das, ungewohnt lange am Stück ziemlich steil (Steigungen von streckenweise deutlich über 20%) bergauf radeln zu müssen. Glücklicherweise habe ich aber - wie ihr ja lesen konntet - ein wahres Kletterbike.

Allerdings hatte ich leider am letzten der drei Anstiege nicht mehr viel davon gehabt. Wenn die Muskeln, der Motor des Bikes nicht mehr leistungsfähig sind, der Kraftstoff einfach verbraucht ist, klettert auch ein Racebike wie das meine nicht mehr ganz so willig. Schön jedoch, zu sehen, dass auch andere an diesem Anstieg mit diesem Problem zu kämpfen hatten.

Trail gefährlich glatt gewaschen

Apropos kämpfen: wer nun denkt, "Was stellt sich der Kerl denn so an? Wer bergauf fährt, kann sich doch bergab wieder schön erholen!", dem sei versichert, dass auf grobschottrigen, steilen und total verblockten Singletrail-Abfahrten, einer von ihnen sogar stellenweise matschig nass, nur echte Könner, wie sie weit vor mir zu finden waren, sich noch so etwas wie erholen. Ich bin beide dieser Abfahrten total verkrampft talwärts gestolpert. Auf diesen Singletrails war ich für zwei Dinge sehr dankbar. Mein Leben verdanke ich nämlich dabei erstens meinen neuen Scheibenbremsen. Den alten Felgenbremsen wären diese Abfahrten wohl deutlich zu viel gewesen. Meine Geschwindigkeit wäre damit jedenfalls nicht adäquat kontrollierbar gewesen. Zweitens hat es aktuell nicht geregnet, anders als noch zwei Tage zuvor, als ich die ersten zwei Berge schon einmal ausprobiert habe. Ziemlich exakt zur ersten Singletrail-Abfahrt hat es da wie aus Kübeln gegossen und den so schon ungemütlichen Trail noch gefährlich glatt gewaschen. Tatsächlich etwas entspannen konnte ich also nur auf der ersten Abfahrt, die über eine gewöhnliche Forstweg-Schotterpiste hinab führte. Natürlich entspannt man dabei nicht wirklich. Aber man verkrampft auch nicht gnadenlos.

Während ich noch am letzten Anstieg dachte, ich würde das anfallende Lactat in meinen brennenden Oberschenkeln Zeit meines Lebens nicht mehr los, konnte ich - und darüber war ich noch während dessen selbst sehr erstaunt - auf der "Nach-Hause-Fahrt", also den letzten quasi flachen 8 Kilometern noch genügend Gas geben, um eine Dreiergruppe ebenfalls C-Strecke-Fahrer einzuholen und mich anschließend sogar deutlich von ihnen abzusetzen. Darauf bin ich fast genau so stolz wie darauf, den Marathon überhaupt geschafft zu haben. Und das Größte: Ich hatte während der gesamten 56 km auch noch einen riesen Spaß.

Herzlichen Glückwunsch, Mama!

Es ist ja schon fast Tradition geworden, dass das Team Seehotel Waltershof durch neue Fahrer ergänzt wird. Letztes Jahr hat meine Schwester Sonja auf diese Weise am unbeschreiblichen Erlebnis MTB-Marathon geschnuppert. Leider ist sie wie auch Adam für dieses Jahr unabkömmlich. Die Lücke dieser zwei wichtigen Teamstützen hat dieses Jahr allerdings meine Mutter geschlossen und sich eben dieser Erfahrung hingegeben. So beeindruckend wie für sie das Erlebnis war, so beeindruckend fand ich ihre Leistung. Mit den ziemlich genau 2:30 Stunden, die sie dafür benötigt hat, hat sie die Leistungen aus dem intensiven Training um fast eine halbe Stunde getoppt. Herzlichen Glückwunsch, Mama!

Bikereinigung nach der Tour obligatorisch

Wie auch schon in den zwei Jahren zuvor habe ich mir auch dieses Jahr wieder eine vollständige Woche Urlaub genommen, um aus dem Erlebnis Marathon einen vollständigen Bike-Urlaub in der wunderschönen Voralpen-Gegend zu machen. Deswegen bin ich schon am Freitag vor dem Marathon angereist, um trotz des obligatorischen Regenerationstages vor dem Marathon auch noch ein paar Kilometer der Strecke abfahren zu können. Nach dem Marathon blieben mir dann immer noch der Montag (wegen der Regeneration nach dem Marathon eher der Dienstag), Mittwoch und Donnerstag, um noch ordentlich die Berge rauf und runter zu kacheln. Auch wenn das Wetter in der Zeit insgesamt eher instabil war, habe ich nicht wirklich viel Regen abbekommen. Lediglich die Bikereinigung nach der Tour wurde während der Woche obligatorisch.
Um die guten alten Zeiten wieder aufleben zu lassen und in Gedenken an meinen dieses Jahr trauriger Weise verhinderten Freund und treuen Begleiter Adam bin ich so zum Beispiel den Tegernseer Hausberg, den Wallberg, hinauf gefahren. Dieses Mal hab ich mich, anders als 2005, jedoch noch fit genug gefühlt, zum einen (fast - s. Tour-Text vom 12.06.07) ganz bis hinauf zum Gipfel zu fahren und zum anderen nach der steilen Abfahrt zur Wallberg-Talstation auch die kleine Marathon-Strecke abzufahren, neuerdings einmal in entgegengesetzte Richtung.

Der letzte Tag dieses Urlaubs sollte dann noch von einer weiteren (mich) beeindruckenden Höhepunkt-Fahrt geprägt sein. Eine in der am Vortag gekauften MTB-Zeitschrift Mountainbike vorgestellte Tour im nahe gelegenen Karwendelgebirge (Österreich) hat mich gelockt. Die Tour hat mir noch einmal alles abverlangt, mich aber auch mit einer perfekten Umgebung entschädigt (Näheres dazu wieder in der Tour-Beschreibung vom 14.06.07). Das war einfach ein schöner Abschluss einer ebenso schönen Bike-Woche.

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