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Scheibenkleister, die zweite

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Er hat mal wieder zugeschlagen: der Andi-Effekt! Da legen mein Vater und ich uns voll ins Zeug, um schnellst möglich einen Laufradsatz zu organisieren, damit das Drama endlich ein Ende findet (ich berichtete). Und dann stellt sich ausgerechnet in diesem Moment ein Schicksal nach dem anderen ein, das versucht, mich mit aller Macht am Abschluss dieser Story zu hindern. Erst liege ich flach, weil mir mein Rücken die letzte Anstrengung (CTF in Essen) äußerst übel nimmt. Dann schaff ich es zwar endlich, die Bremse inkl. Laufräder zu montieren, hole mir aber noch während dessen einen üblen Grippe-Virus an Bord, der mich nun bis auf weiteres daran hindert, die Bremse endlich einzubremsen.

"kleiner" Bericht über die Bastelstunde

Nichts desto trotz werde ich an dieser Stelle einmal einen "kleinen" Bericht über die Bastelstunde einreichen. Dann wird aus dem ursprünglich geplanten Zweiteiler ein spannender Dreiteiler (1. Kauf, 2. Montage und 3. Einfahren/Erfahrungsbericht). Um so ausführlicher kann ich mich ja sadistischer Weise über die Montage auslassen . Zunächst einmal möchte ich aber eine alte Tradition aufleben lassen: die Anzeige eines Fotos, das den neuesten Zustand meines Bikes zeigt:

Wollte wissen, was ich an Gewicht einspare

Es begab sich zu einer Zeit - sagen wir: letzten Freitag ;-) -, da Adam, mein bester Freund, bei mir erscheinen sollte, um mir hilfreich unter die Arme zu greifen. Sozusagen als die zwei rechten Hände, die meine beiden linken Hände schon so oft ausgeglichen haben. Denn nicht nur die dritte Hand, die man so reichlich oft benötigt, sondern auch das zweite Paar Augen, das einen immer wieder eher Fehler entdecken lässt als (m)ein einzelnes schwaches Paar Augen, war auch an diesem Tag wieder mehr als hilfreich. Aber fangen wir von vorne an:

Da meine seit vier Monaten leidgeprüfte Geduld nun kaum noch Auswirkungen zeigt, konnte ich es nicht lassen, schon ohne Adams Hilfe etliche Tage zuvor das Cockpit auseinander zu pflücken und die alte Magura HS33-Bremse zu demontieren. Außerdem habe ich bereits direkt nach Erhalt der neuen Laufräder die Felgenbänder und die Schläuche sowie die Bremsscheiben montiert. Das hat zwar nur einige Minuten in Anspruch genommen, musste aber dann schon nicht mehr gemacht werden. Des weiteren habe ich die Teile gewogen und sofort in meiner hübschen Teileliste auf Carbonracer.de eingetragen. Schließlich wollte ich ja wissen, was ich bei dem Wechsel in der Summe an Gewicht einspare.

Das erste, was wir Freitag also getan haben, war die Enthäutung der alten Laufräder und die Montage der Mäntel auf die neuen Laufräder. Das war nötig, damit die Montage der Bremse auch ohne vorhandenen Montageständer stressfrei ablaufen konnte. Leider war der Wechsel selber nicht ganz so stressfrei. Wir mussten schnell feststellen, dass einer der nagelneuen Schläuche gleich zwei hübsche Löcher hatte. Wir durften also noch kurzerhand einige Dortmunder Fahrradläden abklappern, um nach einem schnellen Ersatz zu schauen. Na ja, so hatte ich wenigstens die Gelegenheit, einen Kassettenabzieher (zur Demontage des Ritzelpaketes aka "Kassette" aka "Zahnkranz") zu besorgen. Übrigens - soviel sei vorab erwähnt - sollte sich drei Tage später eine unglaubliche Kulanz des Online-Händlers (ActionSports) zeigen, bei dem ich die Schläuche geordert hatte. Auf meine Email, in der ich mein Dilemma erläutert habe, dass die Rückversand-Kosten die Kosten für einen neuen Schlauch verdoppeln würden, kam kurz und knapp die Antwort zurück, ich würde in den nächsten Tagen versandkostenfrei einen neuen Schlauch erhalten. Das nenn ich Service!

Fast an die Grenzen geführt

Gut, nun ist aber vorerst ein etwas schwererer Schlauch in meinem Vorderrad. Hauptsache, es funktioniert erst einmal. Und Hauptsache, die Montage konnte endlich weitergehen. Und das ging sie auch. Wir konnten uns nun endlich an die Montage der Bremssättel machen. Begonnen haben wir zunächst mit der Vorderradbremse. Der ein oder andere mag sich daran erinnern, dass ich eine Federgabel besitze, die die sog. Postmount-Montage der Bremse erlaubt. Die seitliche Justage wird dadurch verhältnismäßig einfach. Die Distanz des Sattels braucht - im Gegensatz zur hinten zur Anwendung kommenden IS2000-Montage - nämlich nicht durch umständlich zu montierenden Distanzscheibchen austariert werden. Ein bisschen kniffelig war es dann trotzdem noch, die Scheibe tatsächlich schleiffrei zu bekommen. Da war Adams Hilfe mal wieder unersetzlich, da er das Bike anheben konnte, während ich eingestellt habe. Sorry Adam, natürlich bist mehr als ein Montageständer.

Wie schon erwähnt, war die Montage der hinteren Bremse dann vergleichsweise kniffelig. Aber das einzige wirklich spektakuläre an diesem Part war das Anbringen des (mitgelieferten) Adapters, um die Bremse mit der 180mm Scheibe montieren zu können. Dazu war schon ein wenig "Doppelhirn-Schmalz"-Einsatz von Nöten. Im Grunde ließ sich das vierlöchrige Teil nur in einer Lage montieren. Das herauszufinden hat uns aber zunächst tatsächlich fast an die Grenzen geführt . Als dann aber auch dieser Bremssattel schleiffrei montiert war, konnte ich endlich das Cockpit wieder zusammenbauen. Ein kurzes Probesitzen hat dann noch die Position und den richtigen Winkel der Brems- und Schaltgriffe ermöglicht. Zu guter letzt haben wir noch das besagte Ritzelpaket vom alten Laufrad abgezogen und auf den neuen Freilaufkörper montiert.

Nun stand es endlich in all seiner Pracht vor mir: das fertige Bike. Und ich war - wie sollte es auch anders sein - stolz wie Oskar und konnte mich an dem Abend (eigentlich sogar bis jetzt) nicht mehr satt sehen an dieser neuen Einheit. Einfach klasse.
Was übrigens jetzt schon ganz deutlich ist, ist die im Vergleich brachiale Bremskraft dieser Stopper. Ich bin aber bei aller Euphorie auch darauf vorbereitet, von diversen Eigenheiten einer Scheibenbremse gequält zu werden. Aber in weiser Voraussicht habe ich mich schon schlau gelesen, wie ich die Bremse optimal einfahre und anschließend bevorzugt behandel, damit mir unschöne Überraschungen weitestgehend erspart bleiben.

Auch, wenn das Bike, so wie es jetzt hier steht, bereit dazu ist, gefahren zu werden, werde ich trotzdem noch einige Kleinigkeiten daran machen. Ich werde zum Beispiel die vordere zur Zeit noch freischwebende Bremsleitung vernünftig an der Gabel entlang verlegen, nachdem ich sie gekürzt habe. Die hintere Leitung wird auch noch ein kleines Stück gekürzt. Des weiteren werde ich die alten Cantilever-Sockel ausschrauben und durch Alu-Blindschrauben ersetzen. Sieht besser aus und spart Gewicht.

Nachsatz:

Hätte ich schon vor einem Jahr gewusst, was ich inzwischen über Scheibenbremsen und deren Behandlung weiß, hätte Janine einige Probleme mit ihrer Scheibenbremse von vorn herein umgehen können. Leider hatte ich aber genauso wenig Ahnung davon wie sie. Aber auch sie wird sicher eines Tages neue Bremsbeläge brauchen. Dann machen wir alles besser...

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