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Jungfernfahrt

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An dieser Stelle werde ich jetzt einmal versuchen, mein Langzeitgedächtnis zu strapazieren. Die Jungfernfahrt - und damit meine Schuldigkeit, einen Bericht darüber zu schreiben - liegt ja nun doch schon einige Zeit zurück. Ich bin halt ein viel beschäftigter Biker . Ich werde in diesem Beitrag zunächst (fast) ausschließlich über die Jungfernfahrt schreiben, da der Bericht ansonsten um einige zig Bildschirmseiten zu lang würde...

Es hat nach meinem letzten Blog nicht einmal einen vollständigen Monat gedauert, bis ich endlich die erste ernsthafte Fahrt auf dem Bike unternommen habe. Da zu jenem Zeitpunkt in unseren Gefilden noch tiefster Winter herrschte - so lächerlich das im März auch klingen mag - und das Wetter öfter schlecht als neubike-freundlich war, musste ich schon ein Weilchen warten, bis ich endlich auf's Bike kam.
Eine erste Ausfahrt gab es schon einige Tage vor der Jungfernfahrt. Diese hat mich aber lediglich zur Tankstelle geführt, an der ich den Reifendruck aufgefüllt habe. Zu entdecken, was alles nicht stimmt, dazu reichten die 4km allerdings allemal. Dieses erste Roll-Out betrachte ich aber nicht als die lang ersehnte Jungfernfahrt. Die sollte nur wenige Tage später erfolgen.

Zunächst musste ich mich jedoch erst einmal um die Kinderkrankheiten kümmern. Das Auffälligste (und Nervigste) war, dass mein Schaltwerk ganz offensichtlich noch nicht funktionierte. Irgendwie wollten die Gänge nur mit Zwang und Nachdruck rauf und runter. Dass das nicht ganz exakt passen würde habe ich schon beim Einstellen festgestellt - dank fehlendem Montageständer war mir das aber zunächst egal. Auf der Straße hat sich das ganze dann aber wirklich schlimm angefühlt. Also musste ich noch einmal zum Schraubendreher greifen. Als ich nach stundenlanger Einstellarbeit nur minimale Ergebnisse erzielen konnte, ist mir dann der Geduldsfaden gerissen und ich habe das Bike erneut zum Bikeshop Schäfer gebracht. Er sollte dann bei der Gelegenheit auch mein zweites Problem eliminieren: eine sich ständig an die Felge stellende Hinterrad-Bremse. Nun, Ergebnis war, dass er ebenfalls ein paar Stunden (wie er sagt) an der Schaltung geschraubt (und nichts hinbekommen) hat und bei der Gelegenheit gleich noch meine Bremse komplett verhunzt hat. Nun gut... über die Fähigkeit und Lust fast aller Bikemechaniker, sich kompetent um das Bike eines Top-Kunden zu kümmern lass ich mich hier lieber nicht aus. Fest steht für mich inzwischen mehr als zuvor, dass ich lieber Stunden nutzloser Arbeit ins Bike stecke als es von einem sog. Profi kaputt reparieren zu lassen...

Ich hab das jedenfalls erst einmal so hingenommen und bin trotzdem den darauf folgenden Samstag zu meiner "echten" Jungfernfahrt aufgebrochen. Diese sollte mich zunächst in den Süden Dortmunds (ich wohne im äußersten Norden) und von dort aus durch die Wittener Wälder führen. Letztes aber in einer Gruppe richtig fitter Biker. Nun ja, angefangen hat die Fahrt jedoch erst einmal mit einem Defekt. Nachdem ich einen Haufen Glasscherben nicht mehr ganz überspringen konnte, ging infolge dessen meinem Hinterrad die Luft aus. War ja kein Problem, ich hatte ja alles dabei. Flickzeug, Reifenheber, Pumpe... Pumpe? Nun ja, dass man nach nur 10 Jahren Ungenutztbleibens die Funktion der kleinen Druckluftpumpe auch einmal überprüfen sollte, muss man ja auch erst einmal wissen. Nach dem kleinen Fußmarsch zur nächsten Tanke war ich jedenfalls warm . Auf der restlichen Fahrt sind mir weitere Überraschungen dann zum Glück erspart geblieben. Ich hab mich lediglich darüber aufgeregt, zur angezogenen Handbremse nie den richtigen Gang einlegen zu können. Darüber hinaus war ich von meinem Bike aber nur begeistert. Es sieht gut aus, geht nach vorne wie ein Formel1-Wagen und fährt sich auch nur wenig anders... Dass ich selbst aber schon seit September 2005 nicht mehr auf dem Bike gesessen habe, wurde im direkten Vergleich zu den Jungs sehr deutlich. Was das angeht, bin ich desillusioniert nach Hause zurück gekehrt. Vergleiche ich meine Fitness jedoch mit der vom Vorjahr zum Saisonbeginn, kann ich aber mächtig froh sein, zuvor ab und zu gelaufen zu sein und im Fitness-Studio trainiert zu haben. So passte wenigstens meine Grundlagenausdauer.
Jedenfalls ist dem Simplon bei weitem kein Vorwurf daraus zu machen, dass ich so langsam war. Aber den Marathon im Juni im Hinterkopf behaltend sollte sich das ja in den folgenden Wochen drastisch ändern... (s. die nächsten Blogs)

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