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Fünf Jahre Simplon Gravity

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Erinnert ihr euch daran, wie ich darüber berichtete, nun endlich meinen Traum-MTB-Rahmen in den Händen zu halten? Oder wie ich darüber nachdachte, welche Federgabel an diesen Rahmen gebaut werden sollte? Und welche Probleme sich mir während der Konstruktion meines mit Abstand besten Mountainbikes entgegenstellten? Dieser monatelange Geburtsvorgang ist nun 5 Jahre her. Genaugenommen jährt sich in diesen Tagen zum 5. Mal die Fertigstellung des Gravity. Fast wie bei einem Lebewesen war auch die Entwicklung des Gravity damit nicht abgeschlossen. Innerhalb der folgenden Jahre sind ihm Scheibenbremsen "gewachsen", Carbonkurbeln ersetzten die alten RaceFace-Kurbeln und und und... Auch der Zahn der Zeit in Form häßlicher Schrammen und Kratzer - das Bike wurde schließlich für den harten, unerbittlichen Außeneinsatz gebaut - nagt unübersehbar an dem sagenhaft schönen Traumrahmen. Doch sein Herz hat sich zu keinem Zeitpunkt verändert. Ich "liebe" mein Bike.

Niemals werde ich den Spaß am Biken verlieren

Nun hat es 5 Jahre gedauert, bis ich endlich einmal einen Geburtstags-Artikel schreibe. Um so mehr lohnt sich natürlich ein solcher Artikel. Was ich in der Zeit erlebt habe, lässt sich schließlich kaum in einem Text zusammenfassen. Ich möchte ja an dieser Stelle kein Buch schreiben. Obwohl... Nee, keine Angst. Dazu bin ich viel zu schreibfaul, wie alle treuen Leser meines Blogs ja pausenlos erleiden müssen.

Natürlich motiviert ein solches Superbike einen Fahrer wie mich immer wieder neu, Touren und Rennen zu fahren. Auch die äußeren Reize, wie z.B. die Natur so pur wie möglich zu erleben, in friedlicher Ruhe die Klarheit der frischen Waldluft zu erfahren oder den herrlichen und imposanten Ausblick zu genießen, durch den man in den Alpen nach fordernden steilen und langen Anstiegen belohnt wird, treiben meine Motivation immer wieder hoch. Auch Rennen, zu denen ich mich ja jährlich anmelde, motivieren mich zum Training. Und trotzdem bekomme ich es immer wieder hin, monatelang nichts zu tun. Klar, der Winter trägt einiges dazu bei. Ich bekomme es nicht hin, mit Spaß an der Sache durch die Kälte zu fahren und damit erfrorene Gliedmaßen und eine den übrigen Tag lang schmerzende Lunge zu ertragen. Aber immer mehr spielen auch andere Gründe mit rein, wie Mangel an Zeit, psychische Faktoren und - aus all dem resultierend - mein über die letzten 5 jahre dramatisch angestiegenes Körpergewicht. Niemals werde ich den Spaß am Biken verlieren. Aber immer häufiger muss ich mich regelrecht überreden, doch wieder loszulegen. Gut für mich, dass es eben immer wieder die oben erwähnten Motivatoren gibt, die mich dann doch wieder hinaus treiben.

Und just zu diesem 5. Geburtstag meines Bikes kommt noch ein weiterer Antrieb dazu: Katja, meine Frau in Spe, hat dem Carbonracer eine Partnerin geschenkt. Gesteuert von Katja wird nun ein Ghost Miss 5000 (Modell 2011) häufiger mein Gravity begleiten. Okay, vielleicht bleiben die Emotionen meines Bikes eher gewohnt kühl. Um so mehr berührt aber MICH diese Aktion. Heißt es doch nun in Zukunft, nicht nur von dem eher ungleichen Pferd meiner Freundin begleitet zu werden. Es ist einfach eine wunderbare Gelegenheit, mehr Zeit und Aktivität mit Katja zu erleben. Die halbwegs empathischen Leser unter euch werden sich vorstellen können, dass das für mich eine große Bedeutung hat. Besonders beeindruckend fand ich die spontane Zusage Katjas, den kommenden MTB-Marathon am Tegernsee, meinen Lieblings-Marathon, mitzufahren. Du machst mich glücklich, mein Schatz.

Einfach wieder mehr fahren

Damit zu meinen eigenen Plänen und damit der Zukunft meines geliebten Simplon. Natürlich werde auch ich den Marathon mitfahren. Da ich aber, wie schon im letzten Jahr, nicht sonderlich viel Zeit auf ein ausgiebiges Trainingsprogramm aufwenden kann und mir zudem meine Proportionen einige Einschränkungen bescheren, wird es auch wieder "nur" der A-Marathon. Und auch mein Ziel für Selbigen fällt eher bescheiden aus: wieder unter 2 Stunden ins Ziel fahren.
Ein anderes Vorhaben für die zeitnahe Zukunft meines Bikes ist seit neuestem eine demnächst im Handel erscheinende neue Bremse, die Magura MT8. Dies soll laut Hersteller und Betatestern eine neue Überbremse sein. Leicht (also Carbonracer-tauglich), standfest(er als die Marta) und freigegeben für >90kg-Leute sowie den Freeride-Bereich (was mir eine satte Reserve beschert). Und gerade bezüglich meines aktuellen Körpergewichts (und den damit untrüglich verknüpften Problemen) wäre die Bremse wohl eine willkommene Neuentwicklung des Scheibenbremsen-Gurus.
Darüber hinaus möchte ich vor allem einfach wieder mehr fahren. Viel mehr! Hoffentlich sind meine beruflichen Bemühungen, die ja nun auch der Finanzierung dieses kostspieligen Hobbies dienen, nicht so aufwändig, dass sie diese Pläne vereiteln.

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