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ES IST VOLLBRACHT!!!!

(Kommentare: 1)

Schreibfaulheit? Nicht nur...

Oje, nun ist es bereits drei einhalb Monate her, dass ich den letzten Post an dieser Stelle veröffentlicht habe. Und das lag nicht etwa an chronischer Schreibfaulheit sondern tatsächlich daran, dass an meinem Bike monatelang praktisch nichts passiert ist. Nun ja, wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, fehlte ja nun nicht mehr viel bis zur Vollendung des Traumes. Eigentlich...

Zunächst jedoch erst einmal wie gewohnt ein Bild des nun endlich vollständigen Bikes:

Wie in meinem vorletzten Beitrag zu lesen ist, hatte ich mich ja bereits damit abgefunden, die alte 8-fach Schaltkombination (inkl. nicht zu den Bremshebeln kompatible Schalthebel) zu fahren, bis ich eines Tages Geld haben würde, um auf eine zu meiner Bremse und den Bergen der Tegernseer Region kompatibleren 9-fach Übersetzung umzurüsten. Dazu kam es jedoch nie. Durch einen (finanziellen) Motivationsschub seitens meines Vaters habe ich nun doch bereits vor der Jungfernfahrt die neue Schaltung verbaut. Dazu hab ich mich (im Vergleich wenig exklusiv ;-) ) für Shimano XT Schalthebel und 9-fach Kassette entschieden. Das bedeutete trotz aller Freude darüber nun aber erst einmal, das bereits montierte Cockpit zu demontieren, um die alten Schalthebel durch die neuen zu ersetzen. Aber wenigstens war das Tauschen der Shimano Züge gegen die (etwas schlankeren) Nokon-Züge bei den neuen Schalthebeln bedeutend einfacher, wie ich feststellen durfte.

So, bevor ich nun die Züge komplett verlegen konnte, stand noch die Montage des XTR-Umwerfers an. Von der edlen Optik dieses exklusiven Teils war ich ja bereits vor dem Kauf sehr angetan. Was mich jedoch neben der Qualität sehr beeindruckte, war die super einfache Montage. Von meinem alten Umwerfer kannte ich es noch, den Umwerfer ständig fest und wieder losschrauben zu müssen, bis er endlich den richtigen Winkel und die richtige Höhe hatte. Am neuen Umwerfer war ein kleiner Aufkleber befestigt, durch den es kein Problem mehr war, die richtige Höhe herauszufinden.

Gleichzeitig wurde durch ein im Parallelogramm befestigter Plastikpin der Umwerfer ganz außen (also über dem großen Kettenblatt) gehalten, wodurch man sich voll und ganz auf die vorsichtige und dennoch zielsichere Montage am empfindlichen Carbon-Sattelrohr konzentrieren konnte.

Ich bin inzischen übrigens extrem froh, dass ich mich bis dahin noch nicht dazu durchringen konnte, die Nokon-Zughülsen zu montieren. Die lassen sich nämlich nicht "mal eben auf die Schnelle" demontieren und wieder montieren... Genau die waren es aber, die ich als nächstes angegangen bin. Da diese besonderen Zughülsen nicht aus einem einzigen

Kunststoffröhrchen bestehen sondern aus kleinen Alugliedern, die erst einmal Stück für Stück auf ein Führungsröhrchen aufgefädelt werden wollen, hat mich alleine das ca. 1,5 Stunden gekostet. Blicke ich allerdings jetzt auf das Endprodukt, bereue ich nicht eine Minute davon. Genauso wenig wie dessen Kosten. Mehr dazu aber in einem zukünftigen Erfahrungsbericht. Bis dahin viel Spaß mit den Bildern dazu.

Als nächstes (und letztes) war nun die Kette dran. Dank der neuen Schaltung musste ich mir ja auch eine neue (schmalere und damit 9fach-kompatible) Kette kaufen. Dabei habe ich dieses Mal auf Shimano verzichtet und statt dessen die knapp doppelt so teure SRAM PC99 Hollow Pin bestellt. Die Kette weist statt der normalen Nieten hohle Nieten auf, die laut Mountainbike-Magazin in Sachen Steifigkeit gegenüber einer Shimano-Kette in nichts nachsteht, dabei jedoch einige Gramm Gewicht einsparen kann. Durch das geniale Schloss, mit der die Kette mit Leichtigkeit und ohne Einsatz von Werkzeug verschlossen wird, war die Montage bei weitem nicht so fummelig wie bei Shimano. Natürlich bin ich zunächst in die bekannte Falle getappt, bei der ich beim Kürzen der Kette plötzlich zwei gleiche Enden hatte. Folge: ich musste ein weiteres Glied entfernen, weswegen die Länge der Kette nun arg am Limit ist. Dies ist aber zum Glück nur bei sowieso nicht praktikablen Extremübersetzungen (großes Kettenblatt + großes Ritzel) relevant und funktioniert sogar mit meinem 32er Ritzel noch problemlos.

"nicht ganz optimal" würde es wohl treffender beschreiben

Apropos Limit: für Limits habe ich offensichtlich ein treffsicheres Gespür. Ich erwähnte ja bereits, dass noch die Kürzung der Bremsleitungen ausstand. Da nun inzwischen auch das Magura Service-Kit (mit den dafür nötigen Kleinteilen) angekommen ist, konnte ich nun auch diese Arbeit angehen. Was für den Schlauch zur Hinterradbremse problemlos (wenngleich auch nicht ganz ohne Schmiererei) vonstatten ging, ging vorne erst einmal gründlich in die Hose. Na ja, "nicht ganz optimal" würde es wohl treffender beschreiben. Da die Leitung ja kein Spiel benötigt (Lenker und Gabel haben ja stets den selben Abstand zueinander), dachte ich mir, ich kann ihn ja mal ein bisschen kürzer machen als ich es an meinem alten Bike gemacht habe. Der Schlauch passt nun, hat sich aber beim Einschrauben in den Bremszylinder verdreht. Außerdem kann ich die Bremse nun nicht mehr so leicht entlüften, da ich dazu die Bremshebel nach oben stellen müsste. Für mich ist das aber inzwischen unter "Custom Bike Building" abgelegt. Wenn mal wieder eine Entlüftung angesagt ist, kann ich ja den im Service-Kit enthaltenen Ersatzschlauch nutzen, um das "Problem" aus der Welt zu schaffen.

Das Einstellen der Schaltung war nun nur noch Nebensache. Auch wenn dies nicht ganz so einfach war. Da ich ja keinen Montageständer besitze (und erst recht keinen, in den ich auch einen Carbon-Rahmen einspannen kann), muss ich für die Gangwechsel ständig mit einer Hand das Hinterrad anheben und mit der anderen die Kurbel drehen. Zum Verstellen der Schrauben und Schalten der Gänge musste ich das Rad dann zunächst immer abstellen. Ein wenig umständlich. Aber es funktioniert.

mein mit Abstand exklusivstes Bike steht!

Abgesehen von diversen Feinjustierungen der Bremse und der Schaltung bin ich nun endlich nach mehr als einem halben Jahr am langersehnten Ziel angelangt: mein mit Abstand exklusivstes Bike, das ich je besessen habe, steht! Bereit, seine erste Probefahrt über sich ergehen zu lassen.

Passend dazu sei noch erwähnt, dass ich nicht nur am Bike intensiv geschraubt habe sondern zeitgleich auch an meinem Gewicht. Mit knapp unter 80 Kilogramm habe ich zwar nach wie vor einige Kilochen zuviel auf den Rippen. Aber ich habe mein Übergewicht immerhin halbieren können. Die zweite Hälfte kommt praktisch wie von selbst, wenn ich nun endlich wieder zu biken beginne...

Und was nun?

Mein Bike steht jetzt und der Blog hat damit seine Schuldigkeit getan. Oder etwa doch nicht? Nun, sicher, die Montage ist (vorerst) abgeschlossen. Das ist schon richtig. Aber wer sich dafür interessiert, darf sich darüber freuen, an dieser Stelle auch über die ersten (und möglicherweise auch zukünftigen) Ausfahrten informiert zu werden sowie auch über die bereits in der Schublade liegenden Pläne zu Umbauten des Bikes. Dazu gehört zum Beispiel das Ersetzen der Felgenbremse durch eine Scheibenbremse. Aber das liegt noch in weeeeeiiiiiiiter Ferne.

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