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Endlich wieder (m)ein Marathon

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"Jeder feiert seinen eigenen Sieg", so stand es am nächsten Morgen in der Tegernseer Lokalzeitung, die damit den Einsatz Aller, inkl. der Fahrer, der freiwilligen Helfer, der Zuschauer und aller freiwillig oder unfreiwillig am Marathon Beteiligten huldigte. Aber auch im kleinen - nämlich unserem Team "Seehotel Waltershof" - spricht aus dem Satz die pure Wahrheit. Aber fangen wir vorn an...

Der diesjährige Tegernseer MTB-Marathon schien in keinem guten Licht zu stehen. Wenn ihr meine Trainingsfahrten dieses Jahr mitverfolgt habt, wisst ihr ja, dass ich reichlich oft nass geworden bin. Und ich bin schon nicht bei Dauerregen (los-)gefahren. Und sogar durch Schnee musste ich heuer waten - zu Jahreszeiten, in denen ich mich eigentlich bereits auf die ersten Hitzewellen eingestellt habe. Auch mein Gewicht war noch vor wenigen Monaten wieder einmal auf einem ungesunden Hochstand. Ich habe mich ein wenig zu oft für sportliche Höchstleistungen belohnt, die ich eigetlich in Zukunt einmal vor hatte, dann aber doch nicht realisieren konnte . Zu allem Überfluss kam dann noch eine für so wenige Zeit vor dem Wettkampf ungünstig lange Trainingspause dazu, nachdem ich mich - ihr mögt euch erinnern - böse auf den Bart gelegt habe. Das dabei verletzte Knie sollte bis zum Marathon wieder ausreichend weit regenerieren. Aber auch mein Bike hat etwas abbekommen, das ich erst auf den ersten Trainingsfahrten zwei Wochen vor dem Marathon feststellen konnte. Das Heftigste: meine sündteure Carbonkurbel hat sich zerböselt. Nur dem spontanen finanziellen Einsatz meines Vaters war es zu verdanken, dass mein Bike bis zum Marathon wieder voll einsatzfähig war. Der eine Woche vor dem Marathon geplante Test-Wettkampf, die CTF in Aplerbeck, war dadurch allerdings gestorben. Ich hätte heulen können . In buchstäblich letzter Minute vor dem Marathon musste ich dann sogar noch einen Speichenbruch reparieren lassen. Ein Wunder also, dass mein Bike bis zum Marathon völlig einsatzfähig war...

Vorausfahrende gejagt

Nun ja, allen Unkenrufen zum Trotz war der Marathon, dieses Jahr auf der B-Strecke (etwas über 1200 hm und 57 km), dann doch ein voller Erfolg - jedenfalls für mich. Alles hat super funktioniert, das Wetter hat genauso mitgespielt wie die Technik. Angesichts der ungünstigen Trainingspause sah selbst meine Fitness nicht schlecht aus. Ich war rundum zufrieden. Und ganz nebenbei hatte ich ein geniales Race. Wann immer die Geschwindigkeit höher als Schrittgeschwindigkeit war, bin ich von anderen Fahrern gejagt worden oder habe meinerseits Vorausfahrende gejagt. Das hatte ich so das erste Mal. A riesen Gaudi. Nach 3 Stunden und 2 Minuten und einem extremen Schlusssprint, der mich an die gewaltige Sprintfahrt zu Beginn des Rennens erinnerte, bin ich als 73. meiner Altersklasse über die Ziellinie gerollt.

Leider erging es nicht allen aus unserem Team so glücklich. Trotz extrem gründlicher Vorbereitung und perfekt trainierten Beinmuskeln musste nach einer extrem schnellen Startphase Adam sein Bike mit technischem Defekt abstellen. Selbstverständlich erst, nachdem er sich den heftigsten Berg der Strecke hochgeschuftet hat. Diesen Murphy, von dem alle reden, muss es wirklich geben. Seine Gesetze jedenfalls scheinen vor den Grenzen Bayerns nicht Halt zu machen. Ein Gutes hatte es für ihn dann doch: er hat das Erlebnis Marathon als einziger von uns in nur einem Rennen von beiden Seiten kennengelernt, der des Fahrers und der des Zuschauers.

Janine hingegen hat das Rennen ebenfalls problemlos über die Ziellinie gerettet. Und das ist aus gleich zwei Gründen bemerkenswert. Zum einen ist sie nur zwei Wochen zuvor einen fordernden Marathon gelaufen, dem das Biketraining natürlich weitestgehend zum Opfer fallen musste. Auch die Regeneration erfolgt dann natürlich nicht innerhalb weniger Tage. Zum zweiten war dies ihr allererster Bike-Marathon. Sie reiht sich damit in die Riege der Fahrer unseres Teams, die über die Kurzdistanz (knapp 40 km und 700 hm) das Feeling eines MTB-Marathons kennengelernt hat. Sie hat mit nur knapp über 2 Stunden bewiesen, dass sich Laufen und Biken nicht gegenseitig ausschließen müssen.

Danke an das gesamte Team!

Einige von euch werden ja bereits in meinen Tourberichten gelesen haben, dass ich im April mit Peter (Dr. Köck, der Ex-Chef meiner Mom) die Region Tegernsee bebiked habe. Er war der vierte Fahrer des Teams. Nachdem sich meine Mom bedauerlicher Weise bei ihrer letzten Trainingsfahrt bei einem üblen Sturz das Knie verletzt (oder sollte ich besser schreiben: vernichtet?) hat und ihr Einsatz beim Marathon ausgeschlossen war, hat ihren Platz der Peter eingenommen. Er musste sich lediglich um die Änderung der Akkreditierung auf die Strecke B kümmern. Mit den knapp 3:30 Stunden hat er meine Mom dann auch würdig vertreten. Dennoch tut mir meine Mom natürlich leid. Ich hoffe, dass die Ärzte ihr Knie wieder hinbekommen werden und sie 2009 wieder dabei sein kann.

Aber so ein Team besteht ja nicht ausschließlich aus Fahrern. Das Team "Seehotel Waltershof" hatte einen massiven Auftritt allein schon durch den immensen Support unserer Fahrer durch meine Familie (sogar Sonja ist aus Amerika angereist), Janines Eltern Achim und Konni und Peters Familie inkl. seiner Kinder. Sie haben uns angefeuert und meinen Vater intensiv dabei unterstützt, uns mit Videokamera einzufangen. Das wird einmal mehr ein super Film. Auch etliche Fotos sind entstanden (schaut einfach mal in meine Bilder-Galerie). Danke an das gesamte Team!

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